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4. Mai 2023
»Ein bisschen Feminismus im Krieg?«, diese Frage stellt sich Uta Ruppert in einem Beitrag in der Prokla (2022, Nr. 3) und stellt heraus, dass insbesondere durch die neoliberale Vereinnahmung des Feminismus eine feministische Außenpolitik im Krieg sich in ein Paradox verkehrt.
Sollte die neue Linie der deutschen Außenpolitik durch Annalena Baerbock noch eine feministische sein, dann hat sich spätestens durch die Zustimmung zu Waffenlieferungen und der beispiellosen Militarisierung der Bundeswehr und des öffentlichen Diskurses ihren widersprüchlichen Zenit erreicht. Mehr noch reproduziert es das, was durch eine wirkliche emanzipatorische feministische Außenpolitik in den internationalen Beziehungen bekämpft werden sollte: die patriarchale Grundierung internationaler Politik und die maskulinistische Fundierung von Militarismus und Kriegsgewalt.
In Ihrem Vortrag wird Uta Ruppert auf die Geschichte feministischer Außenpolitik eingehen und dabei aufzeigen, welche friedenspolitischen Grundlagen notwendig wären, um „auf grundlegende Fragen des Weltfriedens bessere, inklusivere Antworten zu geben.“
Uta Ruppert ist Professorin für Politikwissenschaft und Politische Soziologie an der Goethe-Universität Frankfurt mit dem Schwerpunkt Globaler Süden unter besonderer Berücksichtigung der Geschlechterverhältnisse.